Beate Pesch im Interview
Liebe Beate, stelle unseren Leser:innen eure Organisation doch in ein paar wenige Sätzen vor.
International Union for Conservation of Nature (IUCN) – war eine der ersten Umweltschutzgruppen in Paraguay, die eine staatliche Unterstützung erhalten hat. Das war unser Startkapital, zum Beispiel für Parkwächter und Umwelterziehungsarbeit. 1992 wurde San Rafael offiziell unter Schutz gestellt. Es fehlen jedoch die Mittel, um den Privateigentümern Land abzukaufen und so einen Nationalpark zu schaffen. Immer wichtiger werden Patrouillen zur Kontrolle der zunehmenden illegalen Aktivitäten wie Brandrodung oder Holzeinschlag. Mehr dazu könnt ihr in unserem letzten Jahresbericht lesen.
Die NGO kümmert sich nicht nur um den Erhalt des Regenwaldes, sondern auch um Forschungsprojekte. Das Buch „Field Guide to the Birds of San Rafael“ wurde 2017 mit Unterstützung des Tropical Forest Conservation Fund und staatlichen Stellen herausgebracht. Alle Einnahmen gehen an PRO COSARA. Zurzeit werden unsere Verwandten, die in San Rafael lebenden Affenfamilien, untersucht.
Wie kam es denn zu der Idee eures Projekts, wie ist es entstanden?
Seit 1998 bin ich jedes Jahr nach Paraguay gereist – mit Ausnahme von 2020, da kam ich wegen Corona nur bis Brasilien. Irgendwann bin ich im Internet auf PRO COSARA gestoßen und habe mich dann mit Freunden über Feldwege mit roter Erde auf die Suche gemacht. Mich hat beeindruckt, wie die Gründer von PRO COSARA, Christine und Hans, vom Farmer zum Naturschützer wurden und mit welchem Engagement sie diesen letzten Rest Regenwald schützen. Es entwickelte sich eine langjährige Freundschaft mit dem Versprechen, dass ich den deutschen Verein PRO COSARA e.V. übernehme, sobald es meine Zeit erlaubt.
Was treibt euch denn täglich an, wofür brennt ihr
Es hat leider im engsten Sinn des Wortes schwer gebrannt: Am 1.10.2020 wurde aufgrund einer extremen Dürre der nationale Notstand ausgerufen. In San Rafael sind 30.000 von 73.000 Hektar verbrannt. Aufforstung hat jetzt hohe Priorität. Nicht nur diese Klimakatastrophe, sondern die auch die illegale Entwaldung sind ein großes Problem. Wir brauchen eine regelmäßige und engmaschige Überwachung von San Rafael. Paraguay ist übrigens nach Polen der zweitgrößte Lieferant von Holzkohle für den deutschen Grill.
Jeder Baum zählt im Wettlauf mit der illegalen Umnutzung als landwirtschaftliche Fläche für Soja, Marihuana oder Bohnen in der Cordillera San Rafael!
Wenn du in 3 Stichworten nennen müsstest, in welchen Bereichen ihr die Welt zum Besseren verändert, was wären diese drei Worte?
- Klima
- Artenschutz
- Natürlicher Lebensraum
Möchtest du unseren Leser:innen noch etwas mitgeben?
In San Rafael können wir für eine Spende von 1.000 € ebenso viele Bäume pflanzen. Mit 100 € können wir für einen Kontrollflug durchstarten. Eure Spenden retten unseren letzten Regenwald, die darin lebenden Tiere und binden einen Teil der Treibhausgase, die die Menschen weltweit freisetzen. Dafür erhaltet Ihr Sauerstoff zum Durchatmen und unterstützt uns alle, das weltweite Klima durch nachhaltigen Naturschutz zu verbessern.
Vielen Dank für diese spannenden Einblicke. Wir freuen uns, dass wir euch gemeinsam mit den Mitarbeiter:innen unterstützen können! Wer noch mehr wissen möchte findet detaillierte Informationen hier auf der Website von Pro Cosara.